Mehr als drei Millionen Soldat:innen der Roten Armee, die im Zweiten Weltkrieg in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten, starben durch Unterversorgung, harte Arbeitsbedingungen und gezielte Mordaktionen. Zahlreiche Fotografien dokumentieren dieses Verbrechen. Sie bilden die Verelendung der Betroffenen ab und spiegeln die Perspektiven der Täter auf die Verfolgten wider, mal versteckt, mal offensichtlich.
Wer waren die sowjetischen Kriegsgefangenen und welche militärischen, ideologischen und wirtschaftlichen Interessen des NS-Regimes bestimmten ihr Schicksal? Auf welche Weise wurde dies fotografisch festgehalten, von wem und mit welcher Intention?
In dem zweitägigen Workshop setzen sich die Teilnehmenden quellenkritisch mit diesen Fragen auseinander. Sie lernen außerdem, die Intentionen damaliger Fotograf:innen zu analysieren, lernen selbst Fotografietechniken kennen und erproben, wie sie ihre eigenen Perspektiven fotografisch ausdrücken können.
Programm:
Tag 1: Museum Zwangsarbeit
Zeitlicher Rahmen: 10:00 – 15:30 Uhr
Technik: wird durch das Museum gestellt
Inhalt:
- Einstieg: Die Geschichte der sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg
- Übung: Historische Fotografien kritisch betrachten und analysieren
- Biografische Fallarbeit: Gründe, Facetten und Dimensionen der Verfolgung und Ausbeutung von sowjetischen Kriegsgefangenen
- Auseinandersetzung mit Fragen der Anerkennung und Entschädigung sowjetischer Kriegsgefangener
Tag 2: Gedenkstätte Buchenwald
Zeitlicher Rahmen: 09:15 – 17:15 Uhr
Technik: wird durch die Gedenkstätte gestellt
Inhalt:
- Rundgang zur Geschichte des KZ Buchenwald; thematische Schwerpunkte: Auswirkungen des Krieges gegen die Sowjetunion, Sowjetische Kriegsgefangene im KZ Buchenwald
- Fotoworkshop:
- Erlernen grundlegender Techniken der Fotografie (Bildgestaltung, Perspektive, etc.)
- Fotografie als Ausdruck der eigenen Gedanken: Fotografieren auf dem Gelände der Gedenkstätte
- Gestaltung eines Gallery Walks
- Inhaltliche Auswertung; Reflexion in Bezug auf die Wirkung von Fotografien