Vom 06. März bis 27. April 2025 präsentieren wir die Fotoausstellung „Luise. Archäologie eines Unrechts“ von Stefan Weger im Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus.

Zur Eröffnung am Donnerstag, 06. März 2025, um 18:30 Uhr, laden wir sehr herzlich ein.

Begrüßung durch Daniel Logemann, Leiter des Museums Zwangsarbeit im Nationalsozialismus
Künstlergespräch mit dem Fotografen und Kurator Stefan Weger über Hintergründe und Entwicklungen seines Langzeitprojektes „Luise. Archäologie eines Unrechts“
Ausstellung & Austausch: Erkunden Sie die Ausstellung und kommen Sie mit dem Künstler und miteinander in Austausch.

Vor der Veranstaltung findet um 17:00 Uhr eine Kuratorenführung mit Stefan Weger statt.

Vor 85 Jahren: Die Polen-Erlasse

Mit der Ausstellungseröffnung am 06. März 2025 möchten wir auch ein zentrales Instrument der nationalsozialistischen Ausgrenzungs- und Ausbeutungspolitik ins Bewusstsein rücken. Vor 85 Jahren, am 08. März 1940, gab das von Heinrich Himmler gegründete Reichssicherheitshauptamt die sogenannten Polen-Erlasse heraus.

Es waren rassistische Vorschriften und Verbote, die den Millionen polnischen Zwangsarbeiter:innen im nationalsozialistischen Deutschland galten. Ihnen war beispielsweise die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel untersagt ebenso wie der Besuch von Kirchen oder Gaststätten oder sogar das Fahrradfahren. Darüber hinaus schrieben die Erlasse das Tragen des „P-Abzeichens“ auf der Kleidung vor und führten damit erstmals eine stigmatisierende Kennzeichnungspflicht im Deutschen Reich ein; 1941 folgte der „Judenstern“, 1942 das „OST-Abzeichen“. Im öffentlichen Bewusstsein sind die Erlasse heute kaum präsent.

Bereits unsere künstlerischen Interventionen „Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit“ konfrontierten im öffentlichen Raum mit dem Regelwerk der Nationalsozialisten, um den alltäglichen und systematischen Rassismus der NS-Gesellschaft vor Augen zu führen. Mit „Luise. Archäologie eines Unrechts“ von Stefan Weger zeigen wir im Museum Zwangsarbeit einen weiteren künstlerischen Zugang auf, um über die Folgen von Rassismus und Ausgrenzung sowie Fragen der historischen und gesellschaftlichen Verantwortung zu reflektieren.

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Fotografen Stefan Weger finden Sie hier.