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Regeln und Verbote

Reglementierung und Ausgrenzung bestimmten den Aufenthalt der Zwangsarbeiter:innen in Deutschland. Den Deutschen gaben die Erlasse der Sicherheitsbehörden Handhabe, die rassistische Ideologie in konkretes Handeln umzusetzen.

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Anweisung der SS zur Kontrolle von Zwangsarbeiter:innen, 1943
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Anordnung des Münchner Polizeipräsidenten zum Umgang mit Zwangsarbeiter:innen, 1944
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Verhaltensvorschrift des Polizeipräsidiums München für Zwangsarbeiter:innen aus der Sowjetunion, 1943
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Merkblatt für Zwangsarbeiter:innen aus der Sowjetunion, 1942
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Aus den Vorschriften für polnische Zwangsarbeiter:innen im Deutschen Reich, 1941
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Verhaltensregel für Deutsche gegenüber Zwangsarbeiter:innen in Sömmerda, 1944
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Anweisung an deutsche Betriebsangehörige der Weimarer Gustloff-Werke zum Verhalten gegenüber Zwangsarbeiter:innen, 1942
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Aus den Vorschriften für polnische Zwangsarbeiter:innen im Deutschen Reich, 1941
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Aus den Vorschriften für polnische Zwangsarbeiter:innen im Deutschen Reich, 1941
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Aus den Vorschriften für polnische Zwangsarbeiter:innen im Deutschen Reich, 1941
Regeln und Verbote
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Verhaltensregel für Deutsche gegenüber Zwangsarbeiter:innen aus einer Münchener Betriebszeitung, 1942

Regeln für die Zwangsarbeit

Die Nationalsozialist:innen hielten die millionenfache Anwesenheit von Zwangsarbeiter:innen im Deutschen Reich für eine große Gefahr – für die öffentliche Sicherheit und vor allem für die „rassische Reinheit“ der Deutschen. Um diese vermeintlichen Gefahren abzuwehren, erließen der NS-Sicherheitsapparat und die Arbeitsverwaltung schon ab 1940 scharfe Aufenthalts- und Verhaltensregeln für Zwangsarbeiter:innen. Ab März 1940 galten die „Polenerlasse“ und 1942 wurden die „Ostarbeitererlasse“ eingeführt. Alles in allem reglementierte eine unübersichtliche Vielfalt von Bestimmungen alle Lebensbereiche der Zwangsarbeiter:innen.

Rassismus nach Vorschrift

Auch Deutsche wurden stetig mit strengen und moralisierenden Verhaltensregeln gegenüber Zwangsarbeiter:innen konfrontiert. Ihnen wurden insbesondere jegliche Kontakte oder Hilfeleistungen streng untersagt. Die rassistische Ideologie wurde so zum Leitfaden des Handelns in allen Lebensbereichen.

Zu sehen ist eine zweigeteilte comichafte Illustration. Links ist eine Szene zu sehen, auf der eine Familie mit einem Zwangsarbeiter am Esstisch sitzt. Über der Szene steht der Schriftzug "Nicht so...". Rechts ist eine Szene zu sehen, wo der Zwangsarbeiter in einem gesonderten Raum sitzt während die Familie ihr Essen einnimmt. Darüber ist der Schriftzug "sondern so!" zu lesen.
„Schaubild der Woche“. Amstettner Anzeiger, 18. April 1943. Auf Bauernhöfen sollten Zwangsarbeiter:innen ihre Mahlzeiten getrennt von Deutschen einnehmen. ©Bibliothek der Universität Wien

Hierarchie und Regelwerk

Entsprechend der nationalsozialistischen Rassenideologie galten je nach Herkunft der Zwangsarbeiter:innen unterschiedliche Regeln. Ganz oben in der rassistischen Hierarchie standen „arische“ Deutsche als Herrenmenschen, ihnen folgten Menschen aus Nord- und Westeuropa. Am Ende der Stufenleiter befanden sich Polen, sowjetische Arbeitskräfte („Ostarbeiter“) und schließlich Jüdinnen und Juden sowie Sinti:zze und Rom:nja. Menschen aus Polen, und der Sowjetunion sowie jüdische Menschen mussten Kennzeichen an der Kleidung tragen. Sie durften sich nicht frei bewegen und waren von drakonischen Strafen bedroht.

Impressionen der Interventionen_2024

Künstlerische Interventionen, die im Zuge der Museumseröffnung am 8. Mai 2024 entstanden sind,  holen einige Regeln als „Störer“ in den öffentlichen Raum, und zwar vor allem dorthin, wo sie im damaligen Alltag des Nationalsozialismus gegolten hätten: im öffentlichen Nahverkehr, im Stadtraum, an Orten der Kultur, der Arbeit und Freizeit.

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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" im Screen der Klassik Stiftung Weimar, Stéphane-Hessel-Platz Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" auf städtischen Sitzbänken, Grüner Markt Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" im Schaukasten der VHS Weimar am Weimarer Bahnhof ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" im Screen der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
Zu sehen ist der Innenraum eines Busses. An den Haltestangen wurden Swingcards angebracht, auf denen Regeln und Verbote für Zwangsarbeiter:innen stehen.
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" in Form von Swing Cards in Weimarer Bussen ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" auf städtischen Sitzbänken, Theaterplatz Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" im Foyers-Screen des Deutschen Nationaltheaters Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" auf den Umschlagseiten des Lesezirkel in Thüringen, Ausgaben Mai 2024 ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" auf städtischen Sitzbänken, Sophienstiftsplatz Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" in Form von Swing Cards in Weimarer Bussen ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer"in Form von Swing Cards in der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" auf städtischen Sitzbänken, Frauenplan Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" in der Buchauslage, Thalia Filiale in der Schillerstraße in Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" auf städtischen Sitzbänken, Herderplatz Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" in der Plakatwand der Lichthaus Kino Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" auf städtischen Sitzbänken, am Marstall (Thüringisches Hauptstaatsarchiv) Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" im Schaukasten des Deutschen Nationaltheaters Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" auf städtischen Sitzbänken, Stéphane-Hessel-Platz Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" an der Fahrgastinformation an Bushaltestellen in Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller
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"Interventionen_2024: Zwangsarbeit in aller Öffentlichkeit" - Nationalsozialistische Reglementierung als "Störer" auf städtischen Sitzbänken, Schillerstraße Weimar ©Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Foto: Thomas Müller

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