Die Präsentation im Thüringer Landtag vom 26. Januar bis zum 5. März 2024 lässt die Menschen, die durch Deutsche zu Zwangsarbeiter:innen wurden, sichtbar werden und zu Wort kommen. Sie verbindet fotografische Selbstzeugnisse von Zwangsarbeiter:innen und das ihnen auferlegte Regelwerk mit Inhalten des öffentlichen Gesprächsforums „In Gesellschaft.“. In dessen Rahmen diskutieren bereits seit 2021 in Weimar Expert:innen über Zwangsarbeit, Ausgrenzung und Rassismus.
In Kooperation des Thüringer Landtages mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora wurde die Präsentation von der Weimarer Künstlerin Anke Heelemann konzipiert und umgesetzt.
Die Präsentation ist auch ein Ausblick auf das neue Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, das am 8. Mai 2024 im ehemaligen Gauforum in Weimar eröffnen wird. Dieses zeigt die Zwangsarbeit als eine Beziehungsgeschichte zwischen Deutschen und Zwangsarbeiter:innen. Damit wird es weit über das eigentliche Thema Zwangsarbeit hinausgreifen. Tatsächlich verdeutlicht es an vielen, auch regionalen, Beispielen die Funktionsweisen der rassistischen NS-Gesellschaft.
Die Eröffnung des Museums wird begleitet von weiteren Interventionen im öffentlichen Raum Thüringens. So werden die Menschen, die Zwangsarbeit leisten mussten, im heutigen Alltag sichtbar: in Bussen, auf Parkbänken, in Gaststätten.
Mit der Präsentation im Thüringer Landtag ist ab dem 26. Januar 2024 auch die Website des zukünftigen Museums Zwangsarbeit im Nationalsozialismus online: www.museum-zwangsarbeit.de. Sie wird in den nächsten Wochen immer weiter ausgebaut und über die Eröffnung und Veranstaltungen des Museums informieren.
Zeitgleich erscheinen die Reflexionen 2024, das neue Jahresmagazin der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, welches sich im Schwerpunkt dem Thema Zwangsarbeit im Nationalsozialismus widmet.Das Heft beleuchtet an Fallbeispielen – etwa dem bayerischen Erding, dem thüringischen Bechstedt oder Leipzig – intensiv, welche Rolle die NS-Zwangsarbeit in der heutigen Geschichtskultur spielt.
Die Präsentation im Thüringer Landtag ist bis zum 5. März 2024 von Montag bis Sonntag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr frei zugänglich.