Das Museum dokumentiert die NS-Zwangsarbeit und deutet sie als denkbar radikalste Form einer rassistischen Gesellschaftsordnung und ihrer zerstörerischen Folgen. Damit führt es in die Mitte der NS-Gesellschaft.
Daran knüpft sich neben der Frage, wie wir heute mit der Geschichte der NS-Zwangsarbeit umgehen, auch: Was leiten wir daraus für unser Zusammenleben ab?
Um dieser Frage gemeinsam nachzugehen wird der Boris-Romantschenko-Saal einen offenen Raum bieten für Foren, Konferenzen, Interventionen und Ausstellungen. Hier wollen wir mit Ihnen diskutieren und Netzwerke bilden, die sich im Bewusstsein der Geschichte für ein gutes zukünftiges Zusammenleben engagieren.
Unser Veranstaltungsraum ist Boris Romantschenko gewidmet. Der ehemalige Zwangsarbeiter und Häftling der KZ Buchenwald und Mittelbau-Dora engagierte sich lange Jahre im Internationalen Komitee Buchenwald-Dora als Vizepräsident für die Ukraine. So sprach er auch am 12. April 2015 auf dem ehemaligen Appellplatz den Schwur von Buchenwald in russischer Sprache: „Наш идеал – построить новый мир мира и свободы.“ („Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und Freiheit ist unser Ideal!“)
Er starb am 18. März 2022 in Charkiw. Während eines russischen Raketenangriffs traf eine Bombe das Hochhaus, in dem er im achten Stock lebte, und seine Wohnung fing Feuer. Aufgrund seiner Gehbehinderung hatte er sie zuvor nicht verlassen können, der Strom für den Aufzug war ausgefallen.