September 1942. Im weitgehend zerstörten Minsk unterhielt Daimler-Benz einen großen Reparaturbetrieb für Kraftfahrzeuge der Wehrmacht. Gemeinsam mit der Organisation Todt (O.T.), einer paramilitärischen Baugruppe während des NS, errichtete Daimler auf dem Gelände einer zerstörten Kaserne mehr als 30 Reparaturhallen. Das Werk war mit 5 000 Beschäftigten bald einer der größten Wirtschaftsbetriebe im besetzten Osteuropa.
Die Bauleitung setzte Kriegsgefangene und Einheimische ein, darunter auch Jüdinnen:Juden. Weitere Arbeitskräfte wurden bei der Partisan:innenbekämpfung aus belarussischen Dörfern in das Minsker Werk verschleppt.
→ Dr.-Ing. OTTO HOPPE
Vorstandsmitglied der Daimler Benz AG, 1884 – 1968.
Otto Hoppe war seit 1930 im Vorstand von Daimler Benz für das Werk Untertürkheim zuständig. 1933 trat er in das Nationalsozialistische Kraftfahr-Korps ein. Auf Drängen der Deutschen Arbeitsfront und der SS wird er 1942 aus dem Vorstand entlassen, weil er eine jüdische Ehefrau hatte. Danach leitete er bis Kriegsende als Mitarbeiter des „Büro Werlin“ in Berlin den Aufbau der „Groß-K-Werke“ in der besetzten Sowjetunion. Damit trug er auch die Verantwortung für den umfassenden Einsatz von Zwangsarbeitern an den drei Standorten der Werke. Bereits am 9. Mai 1945 wurde er wieder in den Vorstand von Daimler berufen, weil er als politisch unbelastet galt.