Im Unterschied zu jüdischen Menschen galten den Nationalsozialisten die „arischen“ politischen Häftlinge als Teil des deutschen Volkes. Durch Zwangsarbeit sollte ihr Widerstandswille gebrochen werden.
Im Sommer 1933 ließ das preußische Innenministerium nahe der niederländischen Grenze drei Konzentrationslager errichten. In ihnen wurden vor allem politische Gegner:innen inhaftiert, aber auch Zeug:innen Jehovas und später zudem sogenannte Asoziale. Ab 1934 kamen mehrere Lager für Justizgefangene hinzu. Die Häftlinge mussten Zwangsarbeit bei der Trockenlegung der Moorlandschaften leisten. Die Arbeit sollte die Menschen zermürben. Bewusst wurde auf den Einsatz von Maschinen verzichtet.
Die Wachmannschaften bestanden zum größten Teil aus SA- und SS-Leuten. Misshandlungen bis hin zu Morden waren an der Tagesordnung. Die Propaganda verharmloste den Terror als „Erziehung durch Arbeit“.
Die Emslandlager waren Teil eines immer größer werdenden Lagersystems, das nach und nach im ganzen Deutschen Reich entstand.
→ „ARBEIT MACHT FREI“
Die Konzentrationslager waren Instrumente des Terrors. Im Laufe der Zeit übernahmen sie jedoch zunehmend auch wirtschaftliche Funktionen. Seit 1936/37 ging die SS dazu über, die Arbeitskraft der Häftlinge in SS-eigenen Unternehmen auszubeuten, vor allem in Steinbrüchen und Ziegeleien. Die Inschrift „Arbeit macht frei“ an den Lagertoren der KZ Dachau, Sachsenhausen und Flossenbürg spielte auf den Gedanken der „Erziehung durch Arbeit" an. Tatsächlich war sie aber vor allem als Verhöhnung der Häftlinge gedacht. Auch in später eingerichteten Konzentrationslagern wurde die Parole verwendet.