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Maria Andrzejewska

um 1943, polnische Zwangsarbeiterin in Berlin-Reinickendorf

Maria Andrzejewska (Mitte) um 1943, mit befreundeten polnischen Zwangsarbeiterinnen im Schillerpark in Berlin-Wedding
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Maria Andrzejewska (Mitte) um 1943, mit befreundeten polnischen Zwangsarbeiterinnen im Schillerpark in Berlin-Wedding ©Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit / Sammlung Berliner Geschichtswerkstatt
Rückseite des Fotos von Maria Andrzejewska um 1943, mit befreundeten polnischen Zwangsarbeiterinnen im Schillerpark in Berlin-Wedding, adaptiert für die Interventionen_2024
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Rückseite des Fotos von Maria Andrzejewska um 1943, mit befreundeten polnischen Zwangsarbeiterinnen im Schillerpark in Berlin-Wedding, adaptiert für die Interventionen_2024 ©Anke Heelemann / SGBUMD

Das Foto von Maria Andrzejewska und ihren beiden Freundinnen wurde im Schillerpark in Berlin-Wedding aufgenommen. Wer das Foto gemacht hat, ist nicht klar. Häufig boten deutsche Fotograf:innen gegen einen relativ hohen Preis an, Zwangsarbeiter:innen zu fotografieren. Polnische Arbeitskräfte durften selbst keinen Fotoapparat besitzen.

In einem Erinnerungsbericht schilderte Maria Andrzejewska ihre kurzen Ausflüge in Parks oder den Zoo. Sie waren eine seltene Abwechslung von ihrem Alltag als Zwangsarbeiterin in der Rüstungsindustrie bei der Firma Dr. Klaus Gottwart in Berlin-Reinickendorf. Über die Arbeit schrieb sie: „Die Arbeit begannen wir um 6 Uhr, also weckte uns der Wachmann bereits um 4.30 Uhr. In der Fabrik wurden Teile für Flugzeuge und U-Boote hergestellt. Ich arbeitete bei der technischen Prüfung. Die Löhne waren sehr niedrig. Ich weiß nicht mehr, aber ich bekam wohl 10 Mark monatlich, was sehr wenig war.“

Maria Andrzejewska musste seit 1942 in einem Großlager der Firma Gottwart leben. Die Enge in diesem Lager, das Ungeziefer, die Krankheiten, die ständigen Schikanen und die Härte der Arbeit haben sich ihr tief eingeprägt. 1944 versuchte Maria Andrzejewska zu fliehen, wurde jedoch von Gendarmen gefasst und in das Arbeitserziehungslager Fehrbellin eingewiesen.

Arbeitserziehungslager waren der Gestapo unterstellt und dienten während des Krieges zunehmend der Bestrafung von Zwangsarbeiter:innen. Nach ihrer Entlassung wog sie aufgrund der prekären Ernährung, der Schwerarbeit und der permanenten Bestrafung 28 Kilogramm. Zu ihrem Aufenthalt im Arbeitserziehungslager schrieb sie: „Der Schmerz in den Händen mit geplatzten Blasen und Füßen voller Wunden trübte meinen Verstand. Ich war ohne Gedanken. Ich lebte wie in Trance, und es war mir völlig egal, ob ich den nächsten Tag überlebe.“ Auch nach der Entlassung aus dem Lager musste Maria Andrzejewska weiter Zwangsarbeit leisten.

»Wir sehnen uns nach – unserer Heimat – unserem Zuhause – der Freiheit.«
Maria Andrzejewska

Sie war eine von insgesamt über 20 Millionen Menschen aus ganz Europa, die während des Nationalsozialismus für Deutschland Zwangsarbeit leisten mussten.


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