Newsroom Veranstaltungen Team & Kontakt

Tadeusz Brzeski

um 1941, polnischer Zwangsarbeiter in Hamburg

Tadeusz Brzeski (Mitte) um 1941, mit befreundeten polnischen Zwangsarbeiter:innen in Hamburg
1/2
Tadeusz Brzeski (Mitte) um 1941, mit befreundeten polnischen Zwangsarbeiter:innen in Hamburg ©Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“, Warschau
Rückseite des Fotos von Tadeusz Brzeski um 1941, mit befreundeten polnischen Zwangsarbeiter:innen in Hamburg, adaptiert für die Interventionen_2024
2/2
Rückseite des Fotos von Tadeusz Brzeski um 1941, mit befreundeten polnischen Zwangsarbeiter:innen in Hamburg, adaptiert für die Interventionen_2024 ©Anke Heelemann / SGBUMD

Wie in seinen Erinnerungen beschrieben, bewegten sich Tadeusz Brzeski und befreundete polnische Zwangsarbeiter:innen ohne das für Polen verpflichtende Abzeichen durch Hamburg. Eigentlich durften die Polinnen und Polen sogar ihr Lager nicht verlassen. Auf ihren illegalen Ausflügen besuchten sie auch den Tierpark Hagenbeck (wo möglicherweise das Foto aufgenommen wurde), den Hamburger Stadtteil St. Pauli oder schwammen in der Elbe. Einmal wurden sie auf dem Rückweg von einem Polizisten aufgehalten. „Wir spielten Schlesier und dank meiner guten Deutschkenntnisse ließ er uns weitergehen“, erinnerte sich Tadeusz Brzeski an die gefährliche Situation.

Tadeusz Brzeski kam 1940 im Alter von 19 Jahren zur Firma „Vereinigte Jute-Spinnereien und Webereien AG“ nach Hamburg-Billstedt. Dort traf er einen Freund, mit dem er in der Heimat Fußball gespielt hatte. Gemeinsam organisierten sie eine Fußballmannschaft: „Ich erinnere mich nicht daran, woher wir den Ball, die Turnschuhe, die Turnhosen und die Trikots (mit dem Buchstaben P) nahmen. Wichtig ist, dass wir einige Begegnungen bzw. Spiele mit Holländern und Franzosen hatten, die in der Nähe in einem anderen Lager wohnten. Große Freude, große Aufregung.“

Das Foto zeigt elf Männer, die nebeneinanderstehen. Alle tragen Fußballdresse, die meisten von ihnen weiße Trikots mit aufgenähtem "Polenabzeichen".
1/3
Die Fußballmannschaft von Tadeusz Brzeski (3. v. l.), undatiert. © Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“, Warschau
Der Mann auf dem Foto trägt Fußballschuhe, Stutzen, eine kurze, schwarze Sporthose und ein weißes Unterhemd. Auf dem Unterhemd ist ein "Polenabzeichen" aufgenäht.
2/3
Tadeusz Brzeski im Dress seiner Fußballmannschaft, undatiert. Auffällig: Das „Polenabzeichen“ auf dem Trikot. ©Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“, Warschau
Das Bild zeigt fünf Männer im Fußballdress. Vier der Männer tragen weiße Triktos mit aufgenähtem "Polenabzeichen", einer der Mänenr trägt ein dunkeles Oberteil.
3/3
Tadeusz Brzeski (links) und einige seiner Mitspieler, undatiert. ©Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“, Warschau

Ein weiterer Freund von Tadeusz Brzeski hatte sich verbotenermaßen aus Polen eine Kamera und Filme mitgebracht. In Hamburg lernten sie einen Fotografen kennen, einen „aktiven Widerstandskämpfer“. In dessen Atelier entwickelten sie die Fotos und hörten verbotene Radiosender.

»Man hat uns – Polen – verboten, sich ohne einen außen auf die Kleidung aufgenähten Buchstaben P vom Wohnort zu entfernen. Wir behalfen uns, indem wir das Leinen mit dem Buchstaben auf ein Stück Blech zogen, an dem eine Nadel angebracht war. Im durch deutsche Polizei kontrollierten Gebiet trugen wir den Blechanstecker mit dem Buchstaben, außerhalb dieses Gebiets entfernten wir das Blech und konnten uns –mit einer großen Dosis Risiko – frei durch Hamburg bewegen.«
Tadeusz Brzeski

Er war einer von insgesamt über 20 Millionen Menschen aus ganz Europa, die während des Nationalsozialismus für Deutschland Zwangsarbeit leisten mussten.


var _paq = window._paq = window._paq || []; /* tracker methods like "setCustomDimension" should be called before "trackPageView" */ _paq.push(['trackPageView']); _paq.push(['enableLinkTracking']); (function() { var u="https://matomo.buchenwald.de/"; _paq.push(['setTrackerUrl', u+'matomo.php']); _paq.push(['setSiteId', '22']); var d=document, g=d.createElement('script'), s=d.getElementsByTagName('script')[0]; g.async=true; g.src=u+'matomo.js'; s.parentNode.insertBefore(g,s); })();